So fahre ich gestern Abend mit dem neuen Auto meiner Frau durch die Gegend und probiere aus, was das Teil so kann. Lasse das Lenkrad los und schaue, was passiert. Tatsächlich, der Spurenassistent hilft, es blinkt und piepst, und das Lenkrad führt mich zurück in die Mitte der Straße.
Es ist gut, wenn man solche Hilfsmittel hat. Sein ganzes Wohl und Wehe danach auszurichten, kurz, sich komplett darauf zu verlassen, kann manchmal auch daneben gehen. Herr Söder, das geht an Sie.
Beispiel: Ich fahre mit dem Auto ein Dorf hinaus Richtung Landstraße. Die Hauptstraße ist langgezogen, und keine Sau hält sich an dieser Stelle an die erlaubten 50 km/h. Deshalb hat die Gemeinde vor einiger Zeit mobile Inseln aufgestellt, die dazu führen, dass man entweder anhalten muss, um den Gegenverkehr durchzulassen, oder zumindest Kurven fahren muss. Die 50 km/h werden so gut gehalten. Und jetzt kommt das Problem: Der Spurenassistent des Autos kapiert das nicht. Warum auch, woher soll die Maschine wissen, dass hier der Gemeinde eingefallen ist, mobile Inseln aufzustellen?! Er blinkt, piepst vor sich hin, ich korrigiere. Alles gut, halb so wild, aber man muss wachsam bleiben.
Was, wenn der Spurenassistent bei den Söders dieser Welt auch ständig blinkt, sie aber nicht kapieren, dass hier gerade viele neue Hürden stehen? Sich nur auf den Assistenten zu verlassen heißt: Rums, Crash, fertig. Also: Flexibel und vorausschauend die Situation im Blick haben, vorher schon überlegen, welche Entscheidungen bei den Leuten was auslöst. Wenn man aber nur einen Sound drauf hat, schon Verschärfungen eines Lockdowns fordert, bevor der bereits verschärfte überhaupt eingetreten ist, dann ist das das genaue Gegenteil davon.
Es ist die Hilflosigkeit des Fahrers, der sich nur auf seine Technik verlässt. Ziemlich fahruntauglich würde ich sagen…was in dieser Analogie natürlich heißt – kanzleruntauglich…
David Emling
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