Gleich nach dem großen unvaterländischen Krieg, lag nur weniges nicht in Trümmern. So auch die Sprache, sie lag zerfleddert herum. Vormals große Worte verschwunden, verschollen, vermisst: Ehre, Freude, Frieden, Vaterland, Bewegung, Aufmarsch, Partei. Und erst die Musik: Fanfaren beim Teufel, schwelgende Akkorde vergiftet, himmlische Gesänge verdampft in der Hölle.
Was erst wie Ersatzsprache oder Kleinmusik erschien, die Lakonie der Erschöpfung à la Hemingway oder der modernen Klassik, eröffnete einen weiten, großen Horizont durch den die Wirklichkeit ungefiltert durch Wortbombasmen und Fanfarengetöse Leben und Erleben ungeahnt bereicherten.

Die Jahre gingen dahin, die Empfindsamkeit für die toten Bombasmen schwand. Die Untoten kehrten zurück: Bewegung wurde umgefärbt von braun auf rot, Freude zum Freudentaumel der la ola, Klima als Travestie von Vaterland und Ehre, und die Partei, die Partei will immer noch ihr Recht, sei’s links oder rechts.

Die Musik versank in unendlichen Akkorden, es wagnert auf dem Pissoir und im Tatort. Ist Euch der Untergang der Nibelungen denn ganz entgangen?

Zu guter Letzt, wird auch die Geschichte wieder bombastisch. Jede Mitteilung der oberen Heeresleitung, genannt Regierung, wird historisch genannt, ohne den Wortwitz des darin verborgenen Rückwärtsgewendetseins zu erkennen.

Es lebe die Sprache, die Musik und der Witz!
Sie werden uns alle locker überleben.