Weder für eine vernünftige, auskömmliche Rente, noch für die Natur, noch das Klima, noch die Kranken, noch die Alten, noch die Jungen, von Bildung und Kultur wollen erst mal gar nicht reden. Ja, wer verprasst denn unser ganzes Vermögen?
Sind es die nicht immer unbestechlichen Bauunternehmen bei öffentlichen Bauten, die zusammenfallen, bevor sie ordentlich abgeschrieben sind? Sind es die ehrenwerten Verkäufer von Wehrtechnik, die schneller auseinanderfällt, als jeder Feind schießen kann? Sind es die Betreiber und Eintreiber im Gesundheitswesen, die mit Krankheit gute Geschäfte machen? Sind es die Mitarbeiter der manchmal offenen öffentlichen Hand? Sind es die institutionellen Anleger, die überall mit der Drohung zu schließen, unser Steuersäckel plündern und deren Gewinne in den Taschen der Boniträger versickern?
Vielleicht, aber nur vielleicht; das Geld versickert, strömt manchmal sogar, in alte, undichte Kanäle des immer schon Dagewesenen; verwaltet von denen die bei jeder neuen Idee nur fragen können „wie teuer ist das?“
Nur ein Beispiel, die Rente: ich habe vergessen, wie viele Beitragsjahre mir durch „Reformen“ im Laufe der Jahre „wegretouschiert“ wurden. Alle paar Jahre, wurden es weniger. Dabei hatte ich doch einen Vertrag mit der Gesellschaft, an den ich mich zu halten hatte, nicht aber der Staat. Wo kommt die Frechheit her, den Leuten heute zu sagen, ihre Rente könnte nicht bezahlt werden, aber alles andere einschließlich einer unappetitlich gefräßigen Rentenverwaltung?
Liebe ökonomische Pfennigfuchser, ihr habt geholfen und seid noch fleißig dabei, unsere Gesellschaft und vor allem unsere Zukunft in Grund und Boden zu sparen, weil ihr von kaufmännischem Denken nichts begriffen habt. Eure überschlichten Excelrechnungen verbunden mit der Gier einer aalglatten Managementkaste entziehen uns allen Billionen über Billionen, die für die Zukunft aller dringend benötigt werden.
Kurz, die Rente muss wieder sicher werden, Krankenhäuser, Altenheime usw. sind keine Kapitalanlage, Schulen und Universitäten sind kein Geschäftsmodell und die Kultur kein Abrissprojekt.
Was wir nicht brauchen, sind überbordende Verwaltungen in Zeiten von Arbeitskräftemangel, leicht zu eliminierende Panzerziele in Zeiten von IT- und Guerrilliakriegen, keine dummdof ausgeführte Bauvorhaben in Zeiten guter Bildung, keine offenen Hände allerorten in Zeiten des öffentlichen Moralisierens. Es gibt genug Leute, die gerne für gutes Geld, Ausbildung und verlässliche Lebensplanung hart arbeiten. Denen sollten wir eine Chance geben.
Philipp Frankfurter
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