Aus der Pfalz kommt nur Gutes. Zum Beispiel Ketchup à la Heinz. Gelegentlich gibt es auch Ausreißer. Der neueste Heinz gehört dazu. Er reiht sich schamlos in die Riege der vielen Möchtegerndiktatoren* aus Wissenschaft und Medien ein. Hervorgetan hat er sich durch interessante Vorstellungen über grundgesetzliche Freiheiten (und das in der Pfalz, einer der Wiegen der deutschen Demokratie). Wobei er selber kein Vorbild hinsichtlich des Aufbaus von Teststationen in der Pfalz ist. Haben Sie in diesem Zusammenhang schon mal gezählt, wie oft Wissenschaftlerinnen und Medienschreiber das Wort „müssen“, immer auf andere bezogen, verwenden?
Ich finde das schon krankhaft, dieses anderen Vorschreiben zu wollen, was sie tun und lassen sollen. Zugleich scheuen Wissenschaftler und Schreiber das harte Brot der Politik, wo man um Zustimmung wirbt und sie selten genug  bekommt, weil andere auch gute Ideen haben. Gut so. Wo kämen wir hin, wenn sich meine beschränkte Weltsicht durchsetzen sollte? In die Klinik wahrscheinlich. Vielleicht sollte sich der neue Heinz mal dorthin zurückziehen. Bedauerlicherweise, so sehe ich das, ist er ein medizinisch hoffnungsloser Fall. Ein palliativer Undemokrat. Punkt.

Philipp Frankfurter
* unser neuer Heinz: https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-aktuell-reisen-impfen-1.5342284